Apple hat jetzt ein gewaltiges Siri-Problem

Die Apple Intelligence startet in etwa einem Monat, aber das, was wir bekommen, ist noch nicht die finale Version, die vor bald einem Jahr angekündigt wurde. Es gibt ein paar nette KI-Tricks, aber die wichtige Verbesserung bereitet große Probleme.

Apple gab am Freitagabend bekannt (Zeitpunkt für sehr schlechte Nachrichten), dass die optimierte Version von Siri nicht mit iOS 18.4 und auch nicht mit iOS 18.5 im Mai kommen wird, sie kommt erst 2026. Also vielleicht sogar erst mit iOS 20.

Apple: Interne Kritik an Siri wächst

Intern gibt es mittlerweile einige Stimmen, so Mark Gurman von Bloomberg, die darüber nachdenken, ob man mit Siri komplett neu starten soll, weil der Dienst so massive Probleme bereitet. Und die Version von Siri, die 2026 kommt, ist noch lange nicht das „neue Siri“, das steht sogar erst irgendwann für 2027 im Raum.

Apple rennt im KI-Wettrennen also hinterher und das hat ernste Folgen für das Lineup, denn im März wollte man einst den neuen Speaker mit Display zeigen. Der setzt jedoch auf das bessere Siri, welches jetzt erst 2026 kommt. Laut Quelle wurde das Produkt weiter verschoben und wird womöglich 2025 nicht mehr gezeigt.

Apple Homepod Display

Mit iOS 19 soll es in diesem Jahr auch nicht wirklich neue KI-Funktionen geben, die Arbeiten an der Version für iOS 18 haben zu viele Ressourcen benötigt. Apple will ein paar Funktionen der Apple Intelligence wohl auf Drittanbieter-Apps ausweiten.

Die Apple Intelligence startet also fast ein Jahr nach der Ankündigung, sie startet unfertig, das wichtigste Feature kommt erst 2026, der große Neustart der Speaker, die auf ein Display setzen, verzögert sich und iOS 19 bringt nicht viel Neues mit.

Apple: Marketing setzt voll auf AI

Dabei wirbt Apple seit einem halben Jahr mit der Apple Intelligence und bei fast jedem Produkt auf der aktuellen Startseite findet man den Zusatz „Entwickelt für Apple Intelligence“. Die Marketingabteilung hat sich voll auf die neue KI von Apple fokussiert, doch das Produktteam kann nicht liefern, was Apple versprochen hat.

Hinzu kommen Meldungen, dass neue Funktionen der Apple Intelligence schon wieder neue Hardware benötigen, denn ab Herbst kommen erste iPhones mit 12 GB RAM. Es könnte also eine ähnliche Situation wie beim iPhone 15 entstehen, welches die neue Apple Intelligence gar nicht erst bekommt, da es nur 6 GB RAM besitzt.

Sehen wir beim Thema „KI“ das erste Mal eine Disruption, die Apple verpasst und bei der man abgehängt wird? Es gibt auch immer mehr Stimmen, die der Meinung sind, dass sich Apple, wie bei Siri damals, einfach die Technik einkaufen sollte.

Das wäre bei einem Chatbot zum aktuellen Zeitpunkt zwar sehr teuer, aber Apple hätte die nötigen Mittel und es zeigt sich, dass man es selbst nicht hinbekommt. Jedenfalls nicht so, wie man sich das vorgestellt und es offiziell angekündigt hat.

Auf der deutschen Produktseite verspricht Apple bei der Apple Intelligence, dass ab April „der Beginn einer neuen Ära für Siri“ startet. Doch es sieht so aus, als ob diese neue Ära erst 2027 kommt und auch das scheint derzeit noch nicht wirklich sicher.


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  1. Tom 💎

    > Es gibt auch immer mehr Stimmen, die der Meinung sind, dass sich Apple, wie bei Siri damals, einfach die Technik einkaufen sollte.

    Das könnten sie machen. Aber wozu? Apple steht doch genau dafür, dass sie für vieles sehr viel länger als andere brauchen, das dafür dann aber in umso besserer Qualität bringen. Was sie einkaufen, kann aber nicht besser als das sein, was der Markt bereits anbietet. Möchte ich den Durchschnitt, kaufe ich mir gleich das durchschnittliche und dafür günstigere Produkt der Konkurrenz. Apples großer USP bei vielen Dingen ist die Qualität.

    Von daher bin ich der Meinung, dass wenn sie noch länger brauchen, sie sich die Zeit nehmen sollten, statt irgendeinen Panikkauf zu tätigen, nur damit sie mit KI-Funktionen werben können, die nichts Besonderes sind. Das wäre auch extrem untypisch für Apple.

    Man sollte außerdem ja auch bedenken, dass Apple viel investiert hat, um aus einem (englischsprachigen) Alltags-Begriff wie „AI“ fast schon sowas wie eine Apple-Marke aufzubauen. Das heißt, wenn Apple jetzt „AI“-Lösungen bringt, sollte das auch sitzen. Wenn der Begriff „AI“ im Apple-Kontext erst so groß gemacht wird und dann nicht besser als alles andere ist, hat Apples „AI“ dauerhaft den Ruf, nur durchschnittlich zu sein, selbst wenn sie das dann ein Jahr später deutlich verbessern können. Ich glaube also auch von dem Aspekt her nicht, dass sich Apple damit einen Gefallen tun würde.

    Vielleicht hat Apple einen Fehler gemacht, indem sie das ganze Marketing ein Jahr zu früh gestartet haben. Das war noch verständlich, weil man ja auch der Welt nach Außen kommunizieren muss, dass man an dem Thema dran ist. Dass die Produktentwicklung nicht hinterherkommt, ist dann natürlich blöd. Aber jetzt ein Einkauf der Technologie statt den vollen Fokus auf die Eigenentwicklung zu legen, hätte schon etwas Verzweifeltes.

    1. „Das könnten sie machen. Aber wozu? Apple steht doch genau dafür, dass sie für vieles sehr viel länger als andere brauchen, das dafür dann aber in umso besserer Qualität bringen. Was sie einkaufen, kann aber nicht besser als das sein, was der Markt bereits anbietet. Möchte ich den Durchschnitt, kaufe ich mir gleich das durchschnittliche und dafür günstigere Produkt der Konkurrenz. Apples großer USP bei vielen Dingen ist die Qualität.“

      Das gilt schon lange nicht mehr und vor allem nicht für Siri und auch nicht für die Apple Intelligence, wenn man sieht, wie sie sich im Vergleich mit der Konkurrenz schlägt. Und doch, Apple ist dafür bekannt, dass sie oft einkaufen, wie bei Siri, bei Apple Music, beim C1-Modem und noch weiteren Produkten, Apple legt den eigentlichen Grundstein gar nicht so häufig selbst. Unternehmen in dieser Größe kaufen sich oft in einen Markt ein.

  2. Marc-Oliver Schmidt ☀️

    Vor allem das Speicherdesaster zeichnete sich bereits Mitte letzten Jahres ab als Google 12gb/16gb für seine 9er-Reihe ankündigte. spätestens in 2 Jahren wird wieder nur ein Bruchteil der dann aktuellen Apple Intelligence auf den heutigen 16ern funktionieren. Geplante Obsoloszenz könnte man meinen, vielleicht ist aber auch bloß fehlende Weitsichtigkeit.

    Mit dem nun gestrichenen Apple Intelligence Werbespot hat Apple sich zusätzlich keinen Gefallen getan, erinnert dies doch an das Samsungproblem (Stichwort: Netzteil)

    1. „Geplante Obsoloszenz könnte man meinen, vielleicht ist aber auch bloß fehlende Weitsichtigkeit.“

      Das ist geplante Obsoleszenz, ganz sicher. Apple wusste beim Release des iPhone 15, was kommt. Und man wusste es beim iPhone 16. Sie haben das schon früher bei neuen iOS-Funktionen so gehandhabt, manchmal auch bei Watchfaces. Da war dann immer ein aktuellerer Chip der Grund, warum etwas nicht kommt.

      1. Thomas Höllriegl 🏅

        Trotzdem werden es die Leute kaufen und sich veräppeln lassen. Der Markt gibt Apple somit recht.

        1. Würde ich so nicht unterschreiben. Ich verfolge die Tech-Szene seit Jahrzehnten und es gab schon oft die Aussage, dass ein Unternehmen das schon irgendwie schafft. Eine Disruption ist nicht vorherzusehen. Mag sein, dass Apple das noch schafft und die Kunden das lange mitmachen, garantiert ist sowas aber nie.

          Und davon abgesehen, die HomePods haben keinen nennenswerten Marktanteil, die Vision noch viel weniger, ein Auto konnte Apple nicht realisieren, obwohl es andere Marken wie Xiaomi in kürzerer Zeit umsetzen, Tim Cook hat nicht alles richtig gemacht, der aktuelle Stand von Apple baut auf nur einem Produkt, dem iPhone, auf.

          1. Marc-Oliver Schmidt ☀️

            Apple hat sehr loyale Kunden und braucht mittlerweile keine überragenden Produkte zu entwickeln, um diese zu hohen Preisen zu verkaufen. Gute Produkte reichen mittlerweile zumindest bei Apple für immense Verkaufszahlen und unreflektierte Beweihräucherung.

            1. Sie haben aber auch ein paar Produkte im Lineup, die nicht gut ankamen, weil sie eben doch zu teuer waren. Wie gesagt, die HomePods sind eher ein Reinfall mit Blick auf den gesamten Markt, die Vision kommt selbst in dieser Preiskategorie schlecht an, das iPad Pro bleibt hinter den Erwartungen, weil es zu teuer und iPadOS zu schlecht ist, ich würde nicht (mehr) behaupten, dass die Kunden einfach alles mitmachen. Sie zahlen gerne mal einen Euro mehr, ich mache sowas ja auch, aber es gibt Grenzen, wenn es gute Alternativen gibt.

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