Apple Watch Series 6 im Test

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Apple schickt mit der Series 6 erstmals eine Apple Watch einige Wochen vor dem neuen iPhone ins Rennen. Ich habe mir die aktuelle Version angeschaut.

Wer mich kennt und verfolgt, der weiß, dass ich die Apple Watch täglich nutze. Das sei noch vorab erwähnt, damit hier keiner auf den Gedanken kommt, dass ich zu subjektiv an die Sache gehe. Da ich aber jeden Tag eine Apple Watch trage, habe ich auch hohe Erwartungen an eine neue Generation von Apple.

Apple Watch 2020 Header

Bevor wir einsteigen, was ist bei der Apple Watch Series 6 neu? Es gibt jetzt einen Sensor, der den Bluetsauerstoffgehalt messen kann, das Always-On-Display ist 2,5 Mal so hell, wie bei der Series 5, der Akku ist etwas größer und kann schneller geladen werden, es gibt den Apple S6 SoC, es gibt einen U1-Chip, es gibt Support für 5 GHz WLAN und Apple hat die Farben überarbeitet und neue aufgenommen.

Die neuen Armbänder kann jeder nutzen und die Option zum Tracken vom Schlaf oder beim Händewaschen gibt es mit watchOS 7, die sind nicht exklusiv für die Series 6. Ich möchte mich hier komplett auf die Hardware konzentrieren.

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Apple Watch Series 6: Ein neuer Sensor

Ich trage die Apple Watch nicht nur für Benachrichtigungen, sondern weil ich es mag, wenn mich Sensoren in gewissen Situationen „überwachen“. Ich messe beim Sport den Puls und mache ab und an mal ein EKG. Nur den Schlaf tracke ich nicht, da ich auf meinem Handgelenk (mit Kissen) schlafe und das unbequem ist.

Apple Watch Series 6 Gelenk

Neu ist nun der SpO2-Sensor, der euren Blutsauerstoff überwacht. Das passiert automatisch im Hintergrund und auf Wunsch auch manuell. Wichtig ist hier: Die Funktion wird als Wellness- und nicht als Health-Funktion vermarktet. Bei der EKG-Funktion ist das anders, da wirbt Apple auch mit eurer Gesundheit.

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Das Messen vom Blutsauerstoff funktioniert bei mir bisher gut und zuverlässig und bisher lag mein Wert im optimalen Bereich (zwischen 95 und 100 Prozent). Apple gibt aber an, dass die Messungen „möglicherweise nicht immer zuverlässig“ sind. Ich kann das mangels professionellem SpO2-Sensor leider nicht überprüfen.

Dieser gemessene Wert dient laut Apple nur zur Überwachung des „allgemeinen Wohlbefindens“ und das muss man einfach so hinnehmen. Was mir hier vielleicht ein bisschen fehlt, sind sowas wie Empfehlungen oder individuelle Tipps. Man bekommt einen Wert und das war es. Da kommt vielleicht noch mehr.

Apple Watch Series 6: Das hellere AOD

Die Apple Watch Series 5 hatte eigentlich nur eine große Neuerung: Das Always-On-Display. Ich habe aber in meinen Berichten immer wieder erwähnt, dass genau diese Funktion für mich einen großen Unterschied macht. Daher war ich gespannt, wie es sich mit dem etwas helleren Display bei der Series 6 im Alltag verhält.

Apple Watch Series 6 Tisch

Was ich gut finde: Es ist nur heller, wenn man es benötigt, als zum Beispiel bei Sonnenlicht im Freien. Das Display ist am Abend auf der Couch gleich hell, was ich angenehm finde, denn man sieht den Unterschied im Alltag. Manchmal dachte ich sogar, dass das Display an sei, aber die Watch war noch im AOD-Modus.

Das führt dazu, dass man die Uhrzeit in gewissen Bedingungen besser ablesen kann. In einem dunkleren Raum am Schreibtisch mag das egal sein, aber ich hatte in den ersten Tagen schon Situationen, wo das hellere Display praktisch war.

Apple Watch Series 6 Hand

Würde ich deswegen von einer Series 5 zur Series 6 wechseln? Nein, das nicht. Aber es ist dennoch wichtig, dass Apple diese Funktion weiter optimiert.

Was ich übrigens auch festgestellt habe: Ohne AOD geht nicht mehr. Ich habe auch die Apple Watch SE hier und beim Test habe ich festgestellt, dass das AOD für mich mittlerweile zu den Grundfunktionen der Apple Watch gehört.

Apple Watch Series 6: Bessere Akkulaufzeit?

Was man deutlich spürt und was die ersten Berichte und Videos nun gezeigt haben: Der Akku lädt schneller, deutlich schneller. Die Series 5 benötigte noch 2,5 Stunden von 0 auf 100 Prozent, die Series 6 benötigt dafür nur 1,5 Stunden.

Das ist wichtig für das Schlaftracking, wo man die Uhr ab und an ablegen muss, um sie schnell aufzulegen. Da ich aber wie gesagt nicht mit der Uhr schlafe, landet die Apple Watch bei mir am Abend auf der Ladeplatte und verweilt dort die ganze Nacht. Was aber nicht heißt, dass ich solche Optimierungen nicht begrüße.

Apple Watch Series 6 Seite

Vielmehr war ich aber auf die Akkulaufzeit gespannt, denn da ging es von der Series 4 zur Series 5 ein bisschen zurück. Vorher kam ich oft auf über 60 Prozent am Abend, mit der Series 5 waren es dann über 50 Prozent in der Regel.

Hat sich da nun etwas mit der Series 6 getan, immerhin gibt es einen neuen Chip und 3,5/8,5 Prozent größeren Akku? Ich würde sagen ja, aber der Unterschied ist klein. Ich hatte oft 5 Prozent mehr Akku am Abend in den ersten Tagen, selten auch mal 10 Prozent. Ich würde aber behaupten, dass 5 Prozent die Regel waren.

Ich kann es nicht mit Laborbedingungen messen, aber mein Gefühl sagt mir, dass die Series 6 zwischen der Series 4 und Series 5 liegt. Ich komme aber wie man sieht weiterhin perfekt über den Tag, selbst mit LTE (was dann ein paar Prozent mehr kostet) und lege die Apple Watch sowieso am Abend ab.

Apple Watch Series 6: Bessere Performance

Die neue Apple Watch Series 6 besitzt den Apple S6 und nachdem es letztes Jahr kein SoC-Upgrade gab, so bekommen wir dieses Jahr laut Apple knapp 20 Prozent mehr Leistung. Doch spürt man diese Leistung dann überhaupt im Alltag?

Ja, aber das muss ich etwas einordnen.

Apple Watch Series 6 Nike

Ich war ein paar Tage mit der Apple Watch Series 5 und watchOS 7 unterwegs und habe da gemerkt, dass watchOS 7 eine ecke flüssiger, als watchOS 6 läuft. Dann bin ich zur Apple Watch Series 6 gewechselt und hatte wieder den Eindruck, als ob die watchOS-Apps hier und da etwas schneller starten und schließen.

Das hängt auch von den Apps und Funktionen ab, aber die Kombination aus der Apple Watch Series 6 und watchOS 7 hat bei mir einen deutlich spürbaren Vorteil bei der Performance mitgebracht. Ich würde den Anteil aber hälftig auf watchOS 7 und die Series 6 aufteilen. Heißt: Die Hardware hat einen Sprung gemacht.

Apple Watch Series 6 Apps

Was ich aber auch sagen muss: Man sucht hier Optimierungen auf sehr hohem Niveau. Ich habe auch immer wieder andere Wearables (Fitbit Sense, diverse Uhren mit Wear OS und mehr) im Einsatz und da ist die Apple Watch im direkten Vergleich meistens (es sei denn das OS ist ganz simpel aufgebaut) überlegen.

Wer von einer Series 3 oder früher kommt, der wird einen großen Sprung merken, wer von einer Series 4 oder 5 kommt, der vielleicht nicht so sehr (vor allem, wenn es keine Apps nutzt, die bereits für den S6-Chip optimeirt wurden).

Apple Watch Series 6: Sonstige Punkte

  • Es gibt nicht viele Kritikpunkte bei der Apple Watch, aber einen habe ich seit der ersten Generation: Fehlendes Qi. Die Apple Watch kann kabellos geladen werden und Apple nutzt Qi als Basis, aber auf einer ganz normalen Ladeplatte mit Qi kann man die Apple Watch weiterhin nicht laden.
  • Der zweite Punkt, der seit der ersten Generation besteht, sind fehlende Watchfaces von Drittanbietern. Ich konnte Apple am Anfang verstehen, da waren Performance und Akkulaufzeit zu schlecht. Doch das ist nicht mehr der Fall und so gut und groß die Auswahl von Apple auch ist, sie kann nicht mit der von Entwicklern mithalten.
  • Apple trennt sich komplett von Force Touch und hat diese Option nicht nur aus watchOS 7 entfernt, sondern auch aus der Apple Watch. Ich vermisse die Funktion bis heute immer mal wieder beim iPhone und so ist es auch bei der Apple Watch. Ich war aber vermutlich einer der wenigen Nutzer, der sich am Anfang intensiv mit der Technologie beschäftigt und diese in den Alltag integriert hat.

Apple Watch Series 6 Krone

  • Die neue Apple Watch ist etwas dünner geworden (10,40 mm vs. 10,74 mm), was wohl am fehlenden Force Touch liegt, was man aber nicht im Alltag spürt.
  • Die Apple Watch Series 6 wird ohne Netzteil ausgeliefert und beim iPhone dürfte der Schritt nun auch folgen. Ich weiß, dass das viele als Kritikpunkt sehen, weil Apple damit Geld spart. Mich stört es nicht und ich hoffe sogar, dass andere Hersteller folgen (Samsung soll bald dabei sein) werden. Ich habe dank Tablet, Laptop, Smartphone, Speakern und Co. mehr als genug Netzteile gesammelt und kann gerne darauf verzichten, da es weniger Elektronikschrott bedeutet. Und zur Not kostet ein Netzteil keine 10 Euro bei Amazon.

Apple Watch Series 6 Speaker

  • Ich habe mich immer wieder gefragt, warm die Apple Watch kein 5 GHz WLAN unterstützt, aber es lag dann wohl am Apple S5, denn mit dem Apple S6 kommt nun Support für 5 GHz dazu. Besser spät als nie, ich begrüße den Schritt.
  • Apple hat der Series 6 den U1-Chip spendiert, den man zum Beispiel auch schon vom iPhone 11 Pro kennt. Diesen Chip wird man wohl bald in fast allen Produkten von Apple finden und ich bin gespannt, was man damit plant. Auf der Produktseite von Apple wird der U1-Chip allerdings nicht erwähnt, da es im Moment noch keine Funktion für diesen gibt.

Apple ist dafür bekannt, dass man die Nachfrage bei einem kleineren Upgrade gerne mit neuen Farben steigert. Dieses Jahr gibt es erstmals Rot und Blau bei der Alu-Version und man hat Space Black durch Graphit bei der Edelstahl-Version ersetzt und den Goldton überarbeitet. Außerdem gibt es kein Keramik mehr.

Hinweis: Die Apple Watch Series 6 kann in Space Schwarz gekauft werden, man muss dazu allerdings die Hermès-Version mit dem Band „Double Tour“ für saftige 1.441,70 Euro kaufen. Mein Favorit bleibt die Titan-Version in Space Schwarz, als Testgerät habe ich jedoch eine Edelstahl-Version in Silber bekommen.

Apple Watch Series 6: Mein Fazit

Das Fazit bei großen Upgrades ist immer leicht und bei der Series 5 fand ich das Always-On-Display rückblickend betrachtet auch groß. Die Sache dürfte für die meisten aber sicher leicht sein: Falls ihr eine Apple Watch Series 3 oder älter besitzt, dann lohnt sich das Upgrade auf die neue Version definitiv.

Bei der Apple Watch Series 4 würde ich es mir sogar ehrlich gesagt auch schon überlegen, denn man bekommt einen neuen Sensor, die Extras der Series 5 und kann sich vielleicht noch für eine neue Farbe entscheiden. Als Nutzer einer Series 5 dürfte der Rat für die meisten lauten, die Series 7 abzuwarten.

Apple Watch Series 6 Digital

Für mich ist die Apple Watch weiterhin die beste Smartwatch auf dem Markt und alles, was sie besser macht, ist gerne willkommen. Wir sind noch nicht soweit wie bei Smartphones, wo man die Performance-Sprünge nicht mehr bemerkt, hier kann ein neuer Chip (wie der S6) auch einen Unterschied im Alltag machen.

Die Neuerungen fallen trotz einem komplett neuen Sensor für den Blutsauerstoff meiner Meinung nach eher klein aus, dennoch würde ich jetzt nicht zur Series 4 oder Series 5 greifen, sondern direkt die Series 6 nehmen, wenn man sich für eine Apple Watch entscheiden muss. Ich würde die Series 6 auch der SE vorziehen, denn für weniger als 130 Euro Aufpreis bekommt man viel mehr geboten.

Doch dazu dann bald mehr.

Kurz: Die Series 6 bietet ein gelungenes, wenn auch kleines Upgrade für die Apple Watch. Meine Highlights sind vor allem das hellere Always-On-Display und die etwas bessere Performance, denn das spüre ich jeden Tag. Der neue SpO2-Sensor rundet das Paket ab, denn es gilt: Je mehr Health-Sensoren, desto besser.

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