Samsung Galaxy Tab S9 im Test: Eine mehr als gelungene Weiterentwicklung

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Die Kategorie der Tablets hat in den letzten Jahren in der Technikszene viele Höhen und Tiefen erlebt: Nachdem viele Hersteller in den Markt eingestiegen waren, zogen sich ebenso viele Hersteller wie Sony, LG, Nvidia und HTC wieder größtenteils aus dem Markt zurück und überließen Apple mit seinen iPads die Gunst der Käufer. In den letzten Jahren ist das Interesse an Tablets langsam wieder gestiegen und auch Google hat mit dem Pixel Tablet kürzlich wieder ein Tablet auf den Markt gebracht.

Der südkoreanische Hersteller Samsung hat wahrhaftig schon immer an Tablets geglaubt und bietet seit Jahren für jede Käufergruppe ein passendes Modell in den Kategorien Budget, Mittelklasse und Flaggschiff an. Das Flaggschiff der Serie hört auf den Namen Samsung Galaxy Tab S9 und ist, wie die Zahl schon verrät, mittlerweile in der neunten Generation angekommen.

Nachdem die achte Generation des Galaxy Tab S in den Medien bereits sehr positiv aufgenommen wurde (das Ultra-Modell war durchaus beliebt), will das Unternehmen erneut überzeugen und vor allem neue Kunden gewinnen.

Die Entwicklung der neuen Geräte hat einiges an Zeit in Anspruch genommen: Während die achte Generation Anfang Februar 2022 im Rahmen einer Galaxy Unpacked-Veranstaltung offiziell angekündigt wurde, folgt die nun neunte Generation Ende Juli 2023 – statt des üblichen jährlichen Upgrade-Rhythmus wurde auf einen eineinhalbjährigen Rhythmus umgestellt.

Wie bei der Vorgängergeneration bietet Samsung wieder drei Modelle an: Das kleinste Modell trägt die Bezeichnung Galaxy Tab S9, die mittlere Variante die Zusatzbezeichnung „Plus“ und das größte Modell „Ultra“. Ob die Serie nun ihren Zenit erreicht hat, ob sich ein Upgrade vom Tab S8 lohnt und ob ein Neueinsteiger mit dem S9 glücklich wird, soll dieser Test zeigen. Getestet wurde das kleinste Modell, das Samsung Galaxy Tab S9 in der Farbe Beige.

Samsung Galaxy Tab S9: Die Spezifikationen

  • Hersteller: Samsung
  • Modellbezeichnung: Galaxy Tab S9
  • Display: 11″-Zoll Dynamic AMOLED 120 Hz
  • Displayauflösung: 2.560 x 1.600 (WQXGA)
  • Prozessor: Snapdragon 8 Gen 2 For Galaxy
  • Speicher: 128 GB oder 256 GB (MicroSD-Karten bis zu 1 TB werden unterstützt)
  • Arbeitsspeicher/RAM: 8 GB oder 12 GB
  • Betriebssystem: Android 13 mit One UI 5.1.1
  • Größe: 165,8 x 254,3 x 5,9 mm
  • Gewicht inklusive Akku: 498g (Wi-Fi)/500g (5G)
  • Akkukapazität: 8400mhA
  • Kamera: 12MP UW + 13MP (Front + Rückseite)
  • Widerstandsfähigkeit: IP68
  • NFC: Nein

Weitere Details und Spezifikationen können auf der offiziellen Website eingesehen werden.

Samsung Galaxy Tab S9: Mein Testbericht

Direkt nach dem Auspacken fällt auf: Das Tablet ist sehr gut verarbeitet. Die Tasten sind gut in das Gehäuse integriert und haben einen guten Druckpunkt, die matte Aluminiumlegierung erweist sich als sehr stabil und das Tablet liegt gut in der Hand. Vor allem für mich ist das Tablet genau richtig dimensioniert – nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. Durch das geringe Gewicht ist das Gerät leicht „mitzunehmen“ und ich konnte das Tablet auch mehrere Stunden in der Hand halten, ohne dass es zu groß und damit unhandlich wurde.

Beim Tab S9 Ultra stelle ich mir das schon etwas schwieriger vor, wobei das Modell auch eher als „PC mit Tablet-Mobilität“ durchgeht, wie Samsung es liebevoll nennt. Da das Tab S9 für mich in erster Linie für Multimedia, kleinere Recherchen und gelegentliche Videotelefonate gedacht ist, kam das Ultra-Modell für mich nicht in Frage.

Das Design entspricht fast 1:1 dem Vorgänger, was aber, wie ich finde, keinen Nachteil darstellt. Die Farbe Beige gefällt mir und hinterlässt keine Fingerabdrücke auf dem Gehäuse. Alles in allem ein sehr schickes und gut verarbeitetes Tablet. Im Lieferumfang sind nur das Tablet und der S Pen enthalten, ein Netzteil oder gar Ersatzspitzen für den Stift fehlen gänzlich. Wer also die Schnellladefunktion mit maximal 45 Watt aktiv nutzen will, muss sich um ein Netzteil bemühen. Samsung bietet separat ein passendes Netzteil an – Produktname: EP-T4510.

Samsung verfolgt bei der Weiterentwicklung der Stiftunterstützung meiner Meinung nach seit Jahren eine verlässliche und gute Strategie: Der mitgelieferte S-Pen ermöglicht mit seinen 4.096 Druckstufen angenehmes Schreiben und Zeichnen, alles geht butterweich und geschmeidig von der Hand. Der Stift selber liegt gut in der Hand. Er kann an der Rückseite des Tablets befestigt und aufgeladen werden. Der kleine Akku wird dabei in kurzer Zeit wieder aufgeladen. Für mich ist der S Pen in Kombination mit der Samsung Notes-App eine gelungene Ergänzung, die ich nicht mehr missen möchte.

Damit wird mein Vorhaben, mich mehr auf das Schreiben als auf das Drücken von (virtuellen) Tasten auf einer (virtuellen) Tastatur zu konzentrieren, mehr als erfüllt.

Samsung Galaxy Tab S9 Samsung Notes

Neben der Schreib- und Zeichenfunktion beherrscht der S Pen auch Gesten. Mit Air Command kann man beispielsweise per Knopfdruck am S Pen schnell und effizient einen Screenshot erstellen. Dies funktioniert problemlos und ist je nach Situation mehr als praktisch. Da die Funktion über Bluetooth funktioniert, muss der Stift hierbei aufgeladen werden. Von dieser Funktion habe ich allerdings nicht allzu viel Gebrauch gemacht.

Das Tablet ist im Vergleich zu seinem Vorgänger robuster

Stichwort IP68-Zertifizierung: Die neunte Generation umfasst erstmals eine Zertifizierung, die sowohl das Eintauchen in Wasser als auch den Schutz gegen Staub erlaubt. Damit ist der Einsatz in der Küche, in der Badewanne oder sogar am Strand möglich. Mein Exemplar wird wohl nicht in den Genuss dieses Vergnügens kommen, es wird wohl eher als Couch-Gerät fungieren. Das Konzept der Zertifizierung ist jedoch nicht ganz neu.

Samsung bietet insbesondere für Business-Partner mit der Galaxy Rugged-Serie seit Jahren eine eigene Geräteklasse an, die standardmäßig mit einer Zertifizierung ausgestattet ist. Die Integration der IP68-Zertifizierung in „normal“ auf dem Markt erhältliche Tablets ist aber auf jeden Fall erwähnenswert und eine konsequente Weiterentwicklung gegenüber dem Vorgänger.

Im Gegensatz zum Tab S8 ist das S9 dieses Jahr mit einem AMOLED-Display ausgestattet, das eine deutlich intensivere Darstellung und präzisere Farben bietet. Der erste Eindruck des Displays ist bei ersten Tests auf Online-Mediatheken/Plattformen wie Netflix, ARTE oder DAZN sehr überzeugend ausgefallen. Es macht Spaß, das Tablet als ein multimediales Gerät zu benutzen. Der schmale Display-Rahmen und die integrierten Stereo-Lautsprecher mit Dolby-Atmos-Unterstützung sorgen für ein noch eindringlicheres Erlebnis. Das gefällt mir wirklich sehr gut.

Samsung Galaxy Tab S9 Display

Samsung hat die Zeichen der Zeit erkannt und spielt die Möglichkeiten der selbst entwickelten Displaytechnologie voll aus und stichelt damit auch in Richtung Apple, die das erste OLED-iPad erst für Anfang 2024 planen. Der Fingerabdrucksensor unter dem Display funktioniert einwandfrei. Die Anmeldung erfolgt relativ schnell und das Display wird zuverlässig aufgeweckt. Geschützt wird das Display durch Corning Gorilla Glass 5. Für die Zukunft will ich mir aber eine Schutzfolie zulegen – sicher ist sicher.

Beim Thema Kamera hat Samsung ein wenig an der Technik gespart: Kommt das Tab S8 noch mit einer 12-Megapixel-Selfiekamera auf der Vorderseite, eine 13-Megapixel-Hauptkamera und einer 6-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera auf der Rückseite aus, ist beim Tab S9 keine Ultraweitwinkelkamera mehr verbaut. Tatsächlich ist das Vorgängermodell in Bezug auf die Kameraausstattung im Vergleich überraschenderweise besser ausgestattet.

Samsung Galaxy Tab S9 Kamera

Um ehrlich zu sein, gehöre ich nicht zu den Leuten, die die Kamerafunktion auf dem Tablet in großem Umfang nutzen. Zum reinen Filmen ist mir das Tablet einfach zu groß, da greife ich eher zum Smartphone – mit dem Ultra-Modell zu filmen wäre ja fast schon eine Straftat. Aber ich habe hier und da ein paar Dokumente eingescannt und etliche Videotelefonat geführt. Für beide Situationen ist die Kamera mehr als ausreichend. Zur Probe habe ich ein paar Fotos gemacht, die durchaus eine gute Qualität haben. Mit High-End-Smartphones und deren Qualität ist das aber absolut nicht zu vergleichen.

Als Prozessor setzt Samsung auf den Snapdragon 8 Gen 2 „For Galaxy“, der aus dem Hause Qualcomm stammt, gemeinsam mit dem südkoreanischen Unternehmen entwickelt wurde und eine hoch getaktete Variante des Snapdragon 8 Gen 2 ist. Der Chip ist der bisher leistungsstärkste (abgesehen vom kürzlich angekündigten Snapdragon 8 Gen 3) für Android-Geräte und wurde bereits in der Galaxy S23-Serie eingesetzt. In Sachen Leistung und Effizienz konnte der Chip sehr gute Werte für sich beanspruchen.

Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass der Chip auch im Tab S9 zu überzeugen weiß: Alles läuft absolut flüssig, nichts ruckelt. Jede erdenkliche Anwendung, die ich auf den Chip losgelassen habe, ist in Sekundenschnelle gestartet. Auch wärmetechnisch kann ich nichts Schlechtes berichten. Allerdings muss ich sagen, dass ich bei Videospielen eher zur Konsole als zum Tablet greife und daher kein Feedback zu beispielsweise Fortnite, Genshin Impact, PUBG oder ähnlichen Spielen geben kann.

Langer Supportzeitraum mit Android und One UI

Lange ist’s her und niemand wünscht sich die Zeiten zurück: Die Älteren unter uns erinnern sich sicher noch an die Anfänge mit TouchWiz, der früheren Benutzeroberfläche von Samsung. In den letzten Jahren hat das südkoreanische Unternehmen die Oberfläche stark verbessert, stetig erweitert und in One UI umbenannt – meiner Meinung nach Stand heute eine der besten auf Android basierenden Benutzeroberflächen.

Samsung Galaxy Tab S9 Touchbar Apps

Das auf Android 13 basierende One UI 5.1.1 läuft auf dem Tab S9 sehr stabil und bietet verglichen mit Stock-Android oder anderen Benutzeroberflächen durchaus einen Mehrwert: Ob spezielle Schnelleingaben mit dem S Pen oder sehr umfangreiche Multitasking-Funktionen, die Benutzeroberfläche erweitert das Tablet in vielen Bereichen sehr sinnvoll. Meiner Meinung nach gibt es keinen anderen Hersteller von Tablets, der eine so umfassende und enge Integration zwischen seiner Benutzeroberfläche und der Android-Plattform bietet. Und man will sich durch Updates noch weiter verbessern.

Das Tablet wird vier große Android-Updates inklusive Updates für die Benutzeroberfläche One UI und fünf Jahre Sicherheitsupdates erhalten. Das bedeutet, dass man sich bis Android 17 und bis 2028 keine Sorgen um Software-Updates machen muss. Ähnlich lange Supportzeiten sucht man bei der Konkurrenz vergeblich, selbst Google bietet für sein Pixel-Tablet mit drei Android-Updates und vier Jahren Sicherheitsupdates einen kürzeren Zeitraum an. Für mich war die Support-Laufzeit der Software einer der Gründe für den Kauf.

Samsung Galaxy Tab S9 Android 13

Zum jetzigen Zeitpunkt ist auf dem Tablet noch das Sicherheitsupdate vom August installiert. Samsung verspricht zwar einen langen Supportzeitraum, dieser wird aber nicht auf monatlicher, sondern auf vierteljährlicher Basis gewährt. Man sollte sich also nicht wundern, wenn das eigene Exemplar mehrere Monaten auf einem veralteten Sicherheitsstand steht. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass Android 14 mit One UI 6 bis Ende 2023 auf dem Tablet landet, daher habe ich ein „gewisses Verständnis“ dafür, dass Samsung die Sicherheitsupdates derzeit eher schleppend ausliefert.

Dennoch bin ich der Meinung, dass Samsung auch im Tablet-Sektor den gleichen hohen Standard bieten muss, wie es bei den High-End-Smartphones der Fall ist. Wir haben jetzt Mitte November, ein Sicherheitsstand vom August muss einfach kritisch betrachtet werden, vor allem auch deshalb, weil es sich hier um ein Flaggschiff-Modell handelt.

One UI ist eindeutig kein Stock-Android

Das Tab S9 ist für mich nicht der erste Einstieg in die Android Tablet-Welt, zuvor hatte ich ein Nexus 7 (das wahrhaftige erste Tablet von Google aus dem Jahr 2012) und das nVidia Shield Tablet K1, die beide (quasi) Stock-Android sind. Wenn man also, wie ich, neu im Samsung-Ökosystem ist, entdeckt man an jeder Ecke neue Optionen und Einstellungen und ist anfangs sogar leicht überfordert von den vielen Möglichkeiten.

Samsung Galaxy Tab S9 Tablets Vergleich

Es gibt nur einen einzigen Punkt, der mich an One UI stört – die unzähligen Apps von Samsung, die einen beim Einschalten des Geräts begrüßen und sich parallel zu den Apps von Google auf dem Gerät befinden. Das bedeutet, dass Anwendungen wie zum Beispiel der Kalender, die Galerie und die Uhr auf dem Tablet doppelt vorhanden sind. Damit man einen Überblick bekommt, was alles auf dem Tablet ist, habe ich die vorinstallierten Apps mal aufgelistet:

  • Microsoft 356 Office
  • Microsoft OneDrive
  • Microsoft Outlook
  • Netflix
  • Spotify
  • LumaFusion
  • GoodNotes
  • Galaxy Shop
  • SmartThings
  • Samsung Flow
  • AR-Zone
  • Samsung Members
  • Samsung TV Plus
  • Samsung Health
  • Samsung Free
  • Samsung Global Goals
  • Samsung Kids
  • PENUP
  • Samsung Game Launch

Natürlich will Samsung sein Ökosystem vorantreiben – daher ist die Integration der Samsung-Apps auf einem Samsung-Tablet selbsterklärend und auch logisch. Die vielen Apps „stören“ mich nicht direkt, sind aber aufgrund meiner Erfahrung mit Android-Tablets sehr ungewohnt. Aber das ist eine ganz eigene Erfahrung, die nicht jeder gemacht hat.

Samsung Galaxy Tab S9 Apps

Glücklicherweise sind die meisten Apps jedoch leicht zu deinstallieren und können somit wieder entfernt werden. Mit einem Samsung-Tablet hat man also keineswegs das Gefühl, ein Stock-Android unter den Fingern zu haben. Darüber sollte man sich natürlich vor dem Kauf im Klaren sein – man kauft sozusagen in das Ökosystem von Samsung hinein.

Wegen des DeX-Modus sind 12 GB RAM von Vorteil

Ein paar Worte zum DeX-Modus: Der Name „DeX“ steht für „Desktop eXperience“ und hat eine relativ lange Geschichte. Der DeX-Modus versetzt das Tablet in eine Desktop-ähnliche Umgebung, wie man sie beispielsweise von Windows kennt. Apps werden dann wie auf einem Desktop untergeordnet und können in einzelnen Fenstern geöffnet werden. Das geht alles sehr flüssig und schnell von der Hand.

Ich verbringe die meiste Zeit im DeX-Modus und es macht mir wirklich Spaß, an der Oberfläche zu arbeiten. Schließt man eine entsprechende Tastatur mit Touchpad und Maus an das Tablet an, entfaltet der DeX-Modus sein volles Potenzial – ich würde einfach mal behaupten, dass relativ viele Menschen einen „normalen Büroalltag“ auch komplett auf dem Tab S9 erledigen könnten.

Samsung Galaxy Tab S9 Dex

Für ein solches Szenario würde ich aber das Tab S9 Ultra empfehlen. Das viel größere Display bietet logischerweise mehr Platz für Multitasking-Fenster. Einige kleinere Spiele oder auch Apps verweigern jedoch den Dienst unter der DeX-Oberfläche oder werden beim Vergrößern des Fensters nicht „korrekt“ dargestellt, allerdings handelt es sich hierbei um ältere Apps, die wahrscheinlich seitdem nicht mehr angepasst wurden.

Wer ein Galaxy Tab S9 kaufen möchte, hat die Möglichkeit zwischen zwei Modellen zu wählen: Empfehlen würde ich das zweite Modell mit 12 GB Arbeitsspeicher statt 8 GB. Ich würde mir keine Sorgen um den Speicherplatz machen, da das Tablet über einen Steckplatz für microSD-Karten verfügt, der eine Kapazität von bis zu 1 TB unterstützt.

Aber die 12 GB RAM sind meiner Meinung nach eine gute Investition für die Zukunft, wenn man bedenkt, dass die Anwendungen immer anspruchsvoller werden. Das gilt vor allem für den DeX-Modus, in dem man sehr oft mehrere Apps gleichzeitig geöffnet hat.

Akkulaufzeit ist gut, aber noch nicht optimal angepasst

Bei der Frage, ob das Tablet eine „lange“ oder eher eine „kurze“ Akkulaufzeit hat, spielt natürlich auch die Nutzung der eigenen Anwendungen eine große Rolle. Der Prozessor ist so ausgelegt, dass er zwar viel Leistung bringt, gleichzeitig aber auch sehr effizient ist. Wenn man das Tab S9 täglich zwei bis drei Stunden zum Surfen im Internet, für kleine Spiele, Notizen und das eine oder andere Videotelefonat nutzt, lädt man es durchschnittlich alle drei bis vier Tage auf. Die Akkulaufzeit fällt daher für mich bisher positiv aus.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das eine oder andere Firmware-Update in Zukunft noch weitere Verbesserungen bringen und den Prozessor weiter optimieren wird – ähnlich wie bei den S23-Modellen im Smartphone-Bereich. Normalerweise verbessert Samsung seine Geräte nach der Veröffentlichung mit einem großen Update, aber beim Tab S9 ist das noch nicht passiert. Egal welches Szenario ich mit dem Tab S9 durchgespielt habe, ich hatte nie das Gefühl, dass der Akku schnell leer wird.

Mehrere Berichte auf Reddit sprechen jedoch von einer kürzeren Akkulaufzeit verglichen mit dem Vorgängermodell. Die Gründe dafür habe ich noch nicht herausgefunden. Ich vermute, dass es an fehlenden Anpassungen an den neuen eingebauten Prozessor liegt. Android 14 und One UI 6 werden demnächst für das Tab S9 verfügbar sein und es ist sehr wahrscheinlich, dass Samsung dann weitere Optimierungen in Bezug auf One UI und den neuen verbauten Prozessor vornehmen wird.

Im Bereich des Zubehörs hat das südkoreanische Unternehmen eine starke Präsenz in Eigenregie – zur Auswahl steht ein Smart Book Cover, Book Cover Keyboard (Slim), Outdoor Cover, NotePaper Screen und ein Privacy Screen. Samsung will hier offenbar kräftig in die eigene Tasche investieren und Drittanbieter möglichst aus dem Markt drängen.

Ich verwende mein Tablet ohne Zubehör, so dass ich hier nicht viel sagen kann. Ob das Book Cover Keyboard allerdings wirklich eine OVP von 229,90 Euro (aktuell für knapp 143 Euro im Angebot) wert ist, muss jeder für sich je nach Einsatzgebiet selbst entscheiden. Wie bereits oben erwähnt, spielt das Book Cover Keyboard meiner Meinung nach seine Stärken im DeX-Modus aus. Alternativ kann auch eine einfache Bluetooth-Tastatur verwendet werden, die dann allerdings ohne die praktischen Aufstellfüße auskommt.

Mein Tipp: Achtet auf besondere Angebote. Beim Kauf eines der Tab S9-Modelle wird die Tastatur sehr häufig im Rahmen einer Werbeaktion als kostenloses Zubehör mitgeliefert.

Mein Fazit: Den Kauf habe ich nicht bereut

Das Samsung Tab S9 kann auf jeden Fall überzeugen und ist für jeden, der sich in der Welt der Tablets mit der Plattform Android vorstellen kann, zu empfehlen. Samsung hat in den vergangenen Jahren immer wieder viel Energie und Ideen in die Galaxy Tab-Reihe gesteckt – das Tab S9 ist das Ergebnis von neun aufeinanderfolgenden Generationen, die das Unternehmen nach und nach stetig technisch, aber auch softwareseitig erweitert und verbessert hat.

Im Vergleich zum Galaxy Tab S8 handelt es sich bei der neuen Version um eine konsequente Weiterentwicklung. Ob die IP68-Zertifizierung, das OLED- statt LCD-Display in der gesamten Produktreihe, der neue Snapdragon-Prozessor mit verbesserter Leistung und Effizienz sowie die bessere Klangqualität Gründe genug sind, um vom Tab S7 oder Tab S8 aufzurüsten, muss jeder für sich selbst entscheiden. Meiner Meinung nach ist es nicht notwendig, ein Upgrade zu machen. Für absolute Neulinge in der Welt der Samsung-Tablets gibt es von mir aber eine klare Kaufempfehlung.

Preislich ist das Samsung Tab S9 mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 899 Euro in der kleinsten Variante mit 128 GB Speicher/8 GB RAM erhältlich. Das ist ein satter Zuwachs von 150 Euro gegenüber dem Vorgänger. Beim nächstgrößeren Modell für 1019 Euro beträgt der Preisunterschied sogar 220 Euro, wobei das Tab S9 gegenüber dem Tab S8 nun mit 12 GB RAM ausgestattet ist. Das sind ziemlich hohe Preise. Im freien Handel ist das Gerät auch schon für weniger zu haben.

Zum Vergleich: Für 30 Euro mehr gibt es das iPad Pro 11″ von Apple – umfasst aber ein anderes Gerät, anderes Betriebssystem und ein anderes Ökosystem. Auch hier mein Tipp: Achtet auf spezielle Angebote, die Samsung regelmäßig anbietet.

Als günstigere Alternative ist das Samsung Galaxy Tab S9 FE zu nennen, das erst vor kurzem angekündigt wurde. Das FE-Tablet besitzt etwa die gleiche Bildschirmgröße, ist aber technisch schwächer ausgestattet. So verfügt das Tablet über ein TFT-LCD-Display mit einer Bildwiederholrate von bis zu 90 Hz im Gegensatz zum AMOLED-Display mit 120 Hz beim Tab S9. Mit dem Samsung Exynos 1380 ist zwar ein schwächerer Prozessor verbaut, dieser soll aber mehr Akkulaufzeit bieten und wird für viele in Sachen Leistung und Performance mehr als ausreichend sein.

Samsung Galaxy Tab S9 Fe Bild

Der S-Pen wird ebenfalls mitgeliefert und auch der Software-Support mit vier großen Android-Updates und fünf Jahren Sicherheitsupdates ist identisch. Weitere Details und Unterschiede zwischen dem Tab S9 und dem Tab S9 FE sind hier verfügbar.

Der Preis für das Tab S9 FE beginnt bei 529 Euro, der für das FE+ bei 699 Euro und ist für den einen oder anderen vom Preis her vielleicht die bessere Variante. Wer aber die besseren Spezifikationen haben möchte und unbedingt in der High-End-Leistungsklasse mitspielen will, kommt am Tab S9 nicht vorbei. Meinen Kauf habe ich nicht bereut.

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  1. Davee 🎖

    Sehr schön und ausführlich geschriebener Test, vielen Dank dafür!

    Kann ich in Zusammenhang mit dem Tab S8+ so absolut nachvollziehen. Tolles Gerät, mit dem ich sehr zufrieden bin, auch wenn die Probleme bei der Eintauschaktion wirklich sehr unschön waren.

  2. Emco 🍀

    Danke für den tollen Test, sehr ausführlich und gerne mehr davon.

  3. Christian 💎

    Endlich mal wieder ein Test, der sich auch den Begriff Test verdient hat!

    Mega! Mehr davon! Weiter so!

  4. ChrisH 🎖

    Guter objektiver und ausführlicher Test ich glaube ich kann gut noch auf mein S7 Tab setzen.
    Ich denke auch dass das S9 FE für streamen surfen und Readly mehr wie ausreichend ist. Gerade bei Readly habe ich am S7 FE meiner Eltern gemerkt, dass es der Zeitschriftgröße ehr nahe kommt und man nicht immer wieder mal zoomen muss.

  5. Ferdi 🏆

    Toller, lesenswerter Test, vielen Dank dafür!

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