Microsoft und das langsame Ende der Xbox


So langsam glaube ich wirklich, dass 2024 der Wendepunkt für die Xbox als reine Hardware sein wird und die Konsole als Alternative zur PlayStation, so wie wir sie kennen, Geschichte ist. Und Microsoft selbst tut alles, um seine Fans zu verärgern.
Die Gamescom 2024 war diese Woche ein weiteres Beispiel von vielen der letzten Monate, denn Microsoft zeigte viele Dinge im Rahmen der deutschen Spielemesse, traf aber auch sehr seltsame Entscheidungen. Wie zum Beispiel bei Towerborne.
Das neue Spiel sieht echt gut aus, aber die Xbox selbst rückt in den Hintergrund, da man es erst im Steam Early Access ab dem 10. September testen wird. Und was ist mit der Xbox Game Preview? Kommt erst 2025. Der PC ist wichtiger als die Xbox.
Xbox-Blockbuster wandert auf die PS5
Doch das kann man noch irgendwie rechtfertigen, was ich gar nicht verstehe, ist die Entscheidung bei Indiana Jones and the Great Circle. Da gab es ein Datum (kommt am 9. Dezember) und damit hätte man es als Exklusivspiel für 2024 feiern können.
Doch auf dem eigenen Xbox-Kanal wirbt Microsoft direkt damit, dass das Spiel im Frühjahr 2025 auf der PlayStation 5 landen wird. Man kann es sogar schon heute im Sony PlayStation Store finden und auf seine Wunschliste für nächstes Jahr setzen.
Der ganz große Blockbuster für 2024 bekommt nicht eine Minute, um als Xbox-Spiel zu glänzen, man wirbt direkt mit dem PlayStation-Release. Warum wartet man nicht bis 2025 damit? Wieso ist das nicht eine Ankündigung für den Januar 2025?
Welchen Vorteil hat es, wenn man den Xbox-Fans das Datum nennt und ihnen direkt zeigt, dass die PS5 fast genauso wichtig ist? Wieso sollte man sich jetzt eine Xbox kaufen? Da warte ich doch lieber auf die PS5 Pro und spiele das Spiel dort.
Das langsame Ende der Xbox naht
Die Nachfrage nach der Xbox geht seit über einem Jahr zurück, mit einer kleinen Ausnahme im letzten Weihnachtsgeschäft, als Microsoft nach dem Black Friday eine sehr gute Aktion für die Xbox Series X einfach deutlich länger laufen ließ.
Solche Entscheidungen sorgen dafür, dass sich im zweiten Halbjahr 2024 noch weniger Menschen für eine Xbox entscheiden werden und da hilft es auch nicht, dass andere Blockbuster der PS5 nicht den Weg auf die Xbox finden werden.
Microsoft mag eine neue Xbox für 2026 geplant haben, aber wenn man an dieser Strategie festhält, dann wird die sinkende Nachfrage nach der Xbox noch weiter sinken und ich weiß nicht, wie lange sich das Satya Nadella noch anschauen wird.
Ich glaube durchaus, dass Phil Spencer gerne neue Hardware entwickelt, aber der Chef von Microsoft ist dafür bekannt, dass er einen unangenehmen Schlussstrich ziehen kann und falls sich die Xbox ab 2025 nicht erholt, könnte das hier passieren.
Keine mag exklusive Konsolenspiele, das ist richtig, ich würde Super Mario auch gerne auf einer PlayStation 5 spielen, aber diese Spiele sorgen für den Verkauf von Konsolen und das bringt Umsatz und damit werden die neuen Konsolen entwickelt.
Mittlerweile glaube ich, dass ein Xbox-Handheld, auf dem eine angepasste Version von Windows läuft, vielleicht wirklich die beste Lösung wäre. Microsoft könnte sich dann auf seine Aufgabe als Publisher von Spielen und den Game Pass fokussieren.
Es wäre zwar schade, denn die Xbox war und ist wichtig, damit sich Sony nicht zu sehr mit der PlayStation zurücklehnen kann, aber ohne Exklusivspiele hat sie nicht den Hauch einer Chance. Und genau dieses Signal sendet Microsoft gerade aus.
-->
Wieso sollte Nadella einen Schlussstrich ziehen?
Phil macht das ganze doch nur wegen Nadella. Der will bessere Zahlen sehen, und das passiert gerade.
Durch die Offenheit und weniger Exklusiv gibts mehr Geld. Niemand interessieren die paar Konsolenverkäufe vom Profit her.
Evtl. wird es keine irgendwann weniger Xbox Hardware geben, aber das ist doch nicht der Untergang von Xbox!
Und ob jetzt alle Xbox User zur Playstation wandern, ist doch MS egal. Die kaufen trotzdem Halo, Forza, Doom, Gears…. Und MS bekommt das Geld.
Glaub hier wird das Bigger Picture nicht verstanden.
Verkauft man keine Hardware, kann man eine Kategorie nicht mehr beeinflussen. Microsoft ist abhängig von Google und Apple und gäbe es nicht Behörden dieser Welt, die Google und Apple dazu zwingen würden, dass sie ihre Plattformen für die Konkurrenz öffnen, dann hätte Microsoft ein Problem. Der künstliche Einfluss auf den freien Markt rettet Microsoft also oft den Popo. Und ohne eine gute Xbox-Hardware wäre man von Sony und Nintendo abhängig.
Wieso sollte man von Sony und Nintendo abhängig sein? Spiele auf die beiden Plattformen bringen, kann Sony und Nintendo ja nicht verhindern und wollen es doch auch nicht. Immerhin bekommen sie gut Provision fürs Nichtstun.
Man hat noch den PC und Xbox wird es auch noch eine ganze Weile weiterhin geben. Nur ist man halt immer mehr ins Hinterstübchen geraten, sodass man jetzt eben das Beste aus der Sache macht.
Eigentlich alles ziemlich logisch und konsequent, ohne irgendwelche Fanboy Emotionen oder stures Festhalten an alten Gewohnheiten. Verstehe daher die Aufregung nicht, und MS wohl auch nicht.
Ist genauso wie mit der Ampel: alle reden nur über die „Streitereien“ (wobei das für mich eher demokratische Diskurse sind), statt über die Ergebnisse. Als wären die meisten Medien zur Klatschpresse mutiert.
Um den Bogen zu spannen: Viele beschwerten sich über die Exklusivtitel und nun schafft sie MS immer mehr ab und das ist den Leuten auch nicht recht.
Einfach mal weiter als bis übermorgen denken.
Es kann erfolgreich sein, keine Frage, ich schließe sowas nicht aus und stimme auch bedingt zu (auch der Punkt mit der Ampel gefällt mir, denn so sehe ich das dort auch). Ich bin nur selbst der Meinung, dass eine erfolgreiche Plattform vor allem exklusive Inhalte benötigt, die besser als bei der Konkurrenz sind. Und bei Konsolen sind das am Ende die Spiele, denn der Rest ist nett, aber dürfte selten kaufentscheidend sein.
Als Publisher wird Microsoft sicher erfolgreich sein und bleiben, sie sind es ja auch in anderen Bereichen mit ihren Diensten, aber was, wenn Nintendo und Sony einen Streamingdienst starten, auf ihren Konsolen anbieten, aber keine Alternativen zulassen. Bei Apple musste man warten, bis die EU das regelt.
Sowas könnte man mit einer eigenen und erfolgreichen Plattform vermeiden und mal ehrlich, mit Bethesda, Activision, Blizzard und Co. hätte man eine sehr gute Chance. Und man sieht ja auch bei Nintendo und der Switch, dass das der lukrativste Weg ist.