Wero startet mit Verzögerung im Onlinehandel. Zu viel darf man von diesem Launch nicht erwarten, denn es geht zunächst nur für ausgewählte Bankkunden los. Und auch nur bei einem Händler.
Die europäische Bezahllösung Wero ist erstmals im Onlinehandel nutzbar. Laut Süddeutscher Zeitung können Kunden seit Dienstag bei Eventim damit Tickets bezahlen. Bei der Auswahl an der Kasse erscheint ein QR-Code, der per Smartphone gescannt und über die Banking-App bestätigt wird.
Allerdings ist der Service aktuell nur für Kunden bestimmter Banken verfügbar. Während Überweisungen unter Freunden bereits bei Instituten wie ING, Revolut und Postbank funktionieren, können Online-Zahlungen derzeit nur Sparkassen- und VR-Bank-Kunden durchführen. Nutzer anderer Banken erhalten eine Fehlermeldung und müssen auf alternative Bezahlmethoden ausweichen.
Wero als europäische Antwort auf Paypal und Visa
Wero ist ein Projekt der European Payments Initiative (EPI), hinter der 16 Banken und Zahlungsdienstleister aus Deutschland, Frankreich und Belgien stehen. Nach Angaben des Konsortiums soll Wero eine unabhängige europäische Infrastruktur für digitale Zahlungen schaffen. Bisher zählt der Dienst laut EPI rund 45 Millionen registrierte Nutzer, davon etwa zwei Millionen in Deutschland.
Ein ursprünglich bereits für den Sommer geplanter Start im E-Commerce musste verschoben werden. Damals hatte unter anderem der Ausfall des Paypal-Sicherheitssystems und die politische Debatte über digitale Souveränität in Europa dem Projekt zusätzlichen Auftrieb gegeben. Dennoch gingen zu diesem Zeitpunkt keine Händler live.
Erst jetzt läuft der Test mit Eventim an. Eine breitere Ausweitung auf weitere Anbieter ist laut EPI für „die kommenden Wochen“ angekündigt. Als mögliche Partner gelten Unternehmen wie die Deutsche Bahn, Otto und MediaMarkt-Saturn.
Ich finde den schrittweisen Start nachvollziehbar, aber für die Nutzer frustrierend. Wer keine Sparkassen-App hat, erlebt die neue „Europa-Lösung“ noch als halboffene Baustelle.
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