Akkutausch bei Elektroautos könnte doch eine Chance haben

Ein Alleinstellungsmerkmal von Nio ist der Akkutausch an bestimmten Stationen, aber so interessant ich diese Möglichkeit auch finde, ich habe immer wieder meine Zweifel geäußert. Der Grund: Ein Hersteller alleine reicht hier definitiv nicht aus.

Falls ein Akkutausch ein Konzept für die Zukunft sein soll, dann benötigt es mehr Partner und einen Standard. Doch es sieht fast so aus, als ob Nio das erkannt hat und diesen Weg geht, denn man hat Partner für die Zukunft gewinnen können.

Den Anfang machte Changan und diese Woche folgte Geely. Changan kennen hier nicht so viele, aber es ist ein großer Hersteller in China und an Avatr beteiligt, die mit ihren Elektroautos nach Europa kommen wollen. Geely sollte jeder kennen, sei es von Volvo, Polestar oder Smart. Mit Zeekr steht bald eine neue Marke bei uns an.

Da baut sich also durchaus ein Portfolio an Marken auf und es gab zwar noch keine konkreten Ankündigungen, aber auf diese bin ich jetzt gespannt. Mal schauen, ob in Zukunft noch weitere Partner dazustoßen, vielleicht auch europäische Marken.

Die Partnerschaft mit Changan Automobile umfasst die gemeinsame Entwicklung von Standards für Wechselbatterien, den Aufbau und die gemeinsame Nutzung eines Batteriewechselsystems sowie die Förderung von Fahrzeugen mit Wechselbatterien.

Die strategische Partnerschaft mit Geely zielt darauf ab, die Standardisierung der Batterieaustauschtechnologie voranzutreiben, das Power Swapping Netzwerk zu vergrößern und die Elektrifizierung der Automobilindustrie zu beschleunigen.


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  1. Robert 👋

    Es ist mir auch nach all den Jahren unbegreiflich, warum die Chance vertan wurde, vor Beginn der Marktdurchdringung einen europäischen Wechselakku-Standard zu etablieren. "Der Markt wird sich schon regulieren" war vermutlich wieder der irrige Glaube. Was spräch gegen 3-5 Akkumodelle (XS / M / L / XL / Slim und SUV), die über ein standardisiertes Unterboden Wechselsystem in 90 Sekunden aus- und wieder eingeklinkt werden können.
    Die Ladeproblematik in Innenstädten wird meiner Meinung nach der entscheidende Faktor sein, der eine schnelle E-Auto Verbreitung im Massenmarkt verhindern könnte. Schön, dass jeder Eigenheimbesitzer an seiner Wallbox laden kann und im Grunde egal ist, ob es dann 1 oder 10 Stunden dauert. In den europäischen Großstädten wohnen 90% der Menschen und die meisten in einer Mietwohnung. 3 bis 5 Ladestationen je Straße sind toll, wenn es nur ein paar E-Autos gibt, aber auf Dauer schlicht nicht ausreichend, solange wir nicht in der Breite bei einer Ladeleistung von 80% in wenigen Minuten angekommen sind. Und Ladekabel mit Aufrollsystem an jede einzelne Straßenlaterne anzuflanschen scheint ja technisch nicht umsetzbar zu sein – ich werde ja nicht der Einzige sein, der das Naheliegend findet und auf die Idee gekommen ist.

  2. Christian 🔅

    Ich sehe es schon kommen, dass die Chinesen jetzt einen Standard etablieren und die deutschen Hersteller müssen sich dran anschließen.

    1. Raoul 👋

      Da die deutschen Autohersteller es sowieso nicht schaffen irgendeinen Standard zu setzen, ist es doch egal ob Chinesen oder Amis diesen setzen.

  3. René H. 🔆

    Es spricht zu viel dagegen, dass es sich herstellerübergreifend durchsetzt. Wahrscheinlich wird man auch recht bald den Wettlauf gegen das Schnellladen verloren haben, denn aktuell kommen schon Fahrzeuge mit über 500 kW Ladeleistung auf den Markt, die 400-500 km Reichweite in 10 Minuten nachladen.

    1. Koreh 🌀

      jau, aber wäre es nich in sinne der nachhaltigkeit und des gebrauchtwagenmarktes sinnvoll, auf wechselakkus zu setzen?

      1. zoula 🍀

        Ja, die Nachhaltigkeit ist ein sehr starkes Argument wie ich finde. Wenn der Anbieter darüber hinaus auch ein nachvollziehbares Recyclingkonzept vorlegen würde, wäre viel gewonnen. Das dann allerdings groß auszurollen scheint mir extrem ambitioniert.

        1. Koreh 🌀

          das mein ich nich mal, eher das viel regelmäßigere benutzen der einzelnen zellen, in zeiten in denen in deutschland ein auto im schnitt 23h steht. dadurch vielleicht auch eine bessere austauschmöglichkeit einzelner zellen, und dadurch der effekt "klar kauf ich mir n 2025er Nio im Jahr 2032, Akkus sind ja kein thema".

          1. René H. 🔆

            Wenn du den Akkus nicht mit kaufst, sondern mietest (Grundvoraussetzung für den Akkutausch) und demnach fast immer tauschst, dann hast du den State of Health des Akkus sowieso nicht in deiner Kontrolle. Du dürftest dann im Schnitt immer einen mittelalten Akku mit sagen wir 5% Degradation eingesetzt bekommen. Du bezahlst dann die in den Akku vor dem Einsetzen hineingeladene Energie (bis SOC 90%) plus eine Servicegebühr bzw. monatliche Gebühr. Wenn du den Akku hingegen mit dem Fahrzeug kaufst, ist Tauschen ausgeschlossen, und du würdest dann sicher auf den SOH achten. Häufiges Schnellladen ist aber kaum nachteilig, im Gegensatz zum häufigen Betrieb über 80% oder unter 10% SOC (eher bei NMC-, weniger bei LFP-Chemie).

  4. Stefan 🌀

    Es wäre wirklich wünschenswert und würde in meinen Augen die Attraktivität von Elektro-Autos ein wenig anheben.

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