Amazon Prime Video Preiserhöhung: Rückerstattung für die „Verbesserungs-Lüge“ erhalten

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Amazon Prime Video steht vor einer versteckten Preiserhöhung, wenn man den Dienst weiterhin so nutzen möchte, wie bisher. Wer darauf keine Lust hat, kann eine Rückerstattung seiner Prime-Gebühren anstoßen.

Worum geht es? Ab dem 5. Februar 2024 plant Prime Video in seinen Inhalten Werbung zu platzieren. Das bisher werbefreie Angebot wird dadurch verschlechtert. Wir hatten bereits darüber berichtet.

Alternativ wird eine neue Werbefrei-Option für zusätzlich 2,99 Euro pro Monat angeboten. Amazon begründet den Schritt mit Investitionen in neue Inhalte, vor allem aus dem Sportbereich. Ich denke mir nur: Wer hat danach eigentlich gefragt?

Die größte Lüge des Prime-Programms

Auch hierzulande schickt Amazon die entsprechende Information aktuell an seine Prime-Kunden per E-Mail raus. Unter der Überschrift „Änderung zu Prime Video“ verpackt das Unternehmen mit vielen Worten die größte Lüge des Prime-Kundenbindungsprogramms.

Denn darin heißt es: „Seit dem Start von Prime arbeiten wir daran, das Programm immer weiter zu verbessern.“ Also da musste ich wirklich kurz lachen. Als ob Amazon die eigenen Kunden wirklich für so dumm verkauft, solch einen Spin nicht zu durchschauen.

Insgesamt lässt sich zwar immer noch sagen, dass Amazon Prime als Paket „in Ordnung“ geht, aber die letzten Jahre waren von teils massiven Verschlechterungen oder Einschränkungen und Verteuerungen des Programms dominiert.

Amazon verschlechtert das Prime-Programm stetig

Amazon hat erst Prime Music kaputtgemacht und ist auch nach massiver Kritik nur leicht zurückgerudert. Dann wurden zweimal die Preise für Amazon Music Unlimited erhöht. Nebenbei wurde Amazon Prime 20 Euro teurer und der Cloudspeicherdienst Amazon Drive abgeschaltet. AmazonSmile gibt es schon lange nicht mehr, die Amazon Visa inklusive Cashback wurde eingestampft und auch der Prime-Cashback für Buchungen bei Booking.com beerdigt. Auf dem Fire TV gibt es inzwischen mehr Werbung und das Webinterface von Alexa wurde ersatzlos gestrichen. Obendrein hat man noch die Verbindung zu IFTTT gekappt.

Habe ich etwas vergessen? Ergänzt es gerne in den Kommentaren. Das sind nur die Sachen, die mir aus jüngster Vergangenheit in Erinnerung waren. Natürlich gab es auch kleinere Anpassungen, die Prime nebenbei interessanter machen sollten. So wurde beispielsweise der Mindestbestellwert für die Versandkostenfreiheit auf 39 Euro angehoben. Immerhin kann man viele Produkte weiterhin kostenfrei an eine Packstation liefern lassen.

Amazon Prime: Rückerstattung erhalten

Wer mit den ganzen Anpassungen nicht einverstanden ist, und keine Lust mehr auf das Amazon „Vorteilsprogramm“ hat, der kann natürlich aus Prime aussteigen. Auch wenn Amazon Prime wie ein jährliches Abonnement aufgebaut ist, kann man dies jederzeit kündigen.

Über die Unterseite zur Kündigung, kann das Abonnement beendet werden und dort kann auch eingesehen werden, welche Rückerstattung man dafür anteilig erhält. Amazon erwähnt das in seinem Anschreiben natürlich nicht. Das ist nachvollziehbar. Aber eventuell ist das auch nicht jedem Prime-User klar.

Ich gehe davon aus, dass Amazon durchaus bewusst ist, dass die wenigsten User wegen der Werbe-Verschlechterung von Amazon Prime Video nun Prime komplett kündigen werden. Das ist eben auch der Nachteil solch eines Programms, das gesamte Paket erscheint „irgendwie“ noch attraktiv, obwohl es Stück für Stück verschlechtert wird. Das nutzt Amazon jetzt aus. Das dürfen sie natürlich. Als Kunde muss ich das aber nicht gut finden. Und vor allem muss ich mir eine Verschlechterung nicht als Verbesserung verkaufen lassen.

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