Die Reaktion auf die verhaltene Nachfrage nach teuren Elektroautos führt zu einer Neuausrichtung innerhalb der Volkswagen Group. Audi trennte sich beispielsweise vom geplanten Verbrenner-Aus und plant jetzt doch keinen elektrischen Audi RS6.
Porsche folgte letzte Woche mit einem radikalen Neustart für die Strategie der VW-Marke und setzt wieder mehr auf Verbrenner. Ein Elektro-Flaggschiff wurde vorerst gestrichen und es soll bei vier elektrischen Modellen auf absehbare Zeit bleiben.
Verbrenner-Comeback im Highend-Bereich
Diese Entwicklung hat auch auf eine andere VW-Marke einen Einfluss, denn Bentley setzt jetzt auch wieder mehr auf Verbrenner, so das Unternehmen bei Autocar. CEO Frank-Steffen Walliser betont, dass man Technologien mit anderen VW-Marken teilt und sich die drei VW-Premiummarken koordinieren, wenn es um die Zukunft geht.
Es soll zwar ein elektrifiziertes Modell pro Jahr ab 2026 bei Bentley geben, aber es sind eben keine fünf vollelektrischen Modelle in fünf Jahren, Hybride sind auch ein Teil dieser Offensive. Und mal schauen, ob es wirklich beim Verbrenner-Aus ab 2035 bei Bentley bleibt, festlegen wollen sich die VW-Marken jetzt nicht mehr.
Und auch bei Lamborghini merkt man die Folgen des Kurswechsels, denn hier lässt man sich mit der Elektromobilität jetzt etwas mehr Zeit und beobachtet den Markt.
Diese Entwicklung hat auch Einfluss auf andere VW-Marken im Volumensektor, die SSP-Plattform soll beispielsweise später starten und der elektrische VW ID Golf ist später angesetzt und davor könnte ein VW ID Touareg als großer SUV kommen.
Eine schwierige Wette auf die Zukunft
Es ist wichtig, dass Unternehmen wie die Volkswagen Group flexibel reagieren, aber dieser Kurswechsel kostet viel Geld und benötigt vor allem Zeit. Keiner weiß, ob es ein Fehler ist, dass die neuen SUV-Flaggschiffe (Porsche „K1“ und möglicher Audi Q9) doch nicht elektrisch sind. Vielleicht will sie dann keiner mehr als Verbrenner.
Eins ist aber sicher, mit Blick auf die aktuellen Zahlen von einigen VW-Marken sind nicht mehr viele Kurswechsel drin, denn Sparprogramme, die Fehlentscheidungen des Managements ausgleichen sollen, haben Grenzen. Bei der Volkswagen Group muss man also hoffen, dass die neu geplanten Verbrenner doch kein Fehler sind.
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