Oliver Blume: Der neue Volkswagen-Chef und die E-Fuels

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Herbert Diess wird die Volkswagen AG morgen in einer Woche verlassen und sich neuen Aufgaben widmen. Er muss gehen, denn die Kritik wurde intern zu laut. Mit ihm geht aber auch ein Chef, der als großer Fan der Elektromobilität bei VW gilt.

Als die Volkswagen AG bekannt gab, dass Oliver Blume die Leitung übernehmen wird, da gab es erste Zweifel bei vielen Menschen. Nicht nur, dass er Porsche und den Börsengang leitet und damit aktuell wirklich mehr als genug zu tun hat, er hat sich in der Vergangenheit eben auch immer wieder positiv zu E-Fuels geäußert.

Außerdem machte zu diesem Zeitpunkt eine Meldung die Runde, in der es um eine Absprache zwischen Oliver Blume und Christian Lindner ging. Die FDP träumt ja bekanntlich auch immer wieder von E-Fuels und sieht darin eine große Zukunft.

Oliver Blume wirbt für E-Fuels in Interview

Gut, dachten sich viele, warten wir doch mal ab, wie Oliver Blume das angeht. Mit dem Porsche Taycan hat er immerhin bewiesen, dass Porsche die Elektromobilität pusht. Und man entwickelt die neue SSP Sport-Plattform für alle Konzernmarken.

Doch öffentlich entsteht jetzt wieder ein anderes Bild bei Volkswagen, denn in einem Interview mit der Automobilwoche hat Oliver Blume die E-Fuels als sinnvolle Ergänzung bezeichnet. Eine Sichtweise, die Herbert Diess bekanntlich nicht teilte.

Das heißt natürlich nicht, dass die Volkswagen AG jetzt massiv auf E-Fuels setzt, der Kurs der Elektromobilität bleibt, aber man baut dieses Bild auf. Oliver Blume muss bewusst sein, wie so eine Aussage in einem Interview angenommen wird.

Augen auf neuen VW-Chef gerichtet

Der neue VW-Chef hat nicht behauptet, dass man zu E-Fuels umschwenkt, sie sind eher eine Ergänzung für Modelle, die man nicht elektrisch anbieten will (der 911er ist da ein gutes Beispiel). Wie erwartet, wird das jetzt aber oft falsch ausgelegt.

Ich sage es mal so: Kein kluger Schachzug von Oliver Blume. Er hat hier sicher eine Chance erkannt, um für E-Fuels zu werben, aber meiner Meinung nach war das nicht der richtige Zeitpunkt. Auf genau so eine Aussage haben viele nur gewartet.

Viel interessanter wird jetzt, was Oliver Blume macht, wenn er ab dem 1. September die Leitung übernimmt. Die Ankündigungen der kommenden Monate werden also viel spannender, erst dann kann man beurteilen, wie sehr sich die VW AG verändert.

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  1. MadKiefer 🏆

    Wenn da nicht die FDP mit drin hängt, fresse ich nen Porsche.

  2. Uwe ☀️

    Warum kann man denn die Konzerne mit ihren tausenden Klugen Ingenieuren nicht einfach mal machen lassen und die Politik schafft die Rahmen Bedingungen. Warum setzen Toyota, Nissan, Hyundai,BMW auch nicht alles auf eine Karte?? Sind die alle doof?? Nein. Auch EFuels können eine Zukunft haben, die E Mobilität kann auch nicht von heute auf morgen! E Fuels ebenso. Wasserstoff auch. Nur weil die Öko Grünen von nix anderes reden als E Mobilität muss das ja nicht richtig sein! Was die so von sich geben, das lässt so manchen Ingenieur die Haare ausreißen.

    1. Alfons 🎖

      hab ich erst auch erst skeptisch gesehen, aber wieso nicht auch in neue Technologien setzen und investieren?

      Finde ich richtig, mäge der bessere gewinnen. Und am Ende gibt es eben auch nicht nur den Pkw Markt sondern auch andere Verwendungsmöglichkeiten

    2. Phil29221 🏅

      Wer sind denn die Öko Grünen? Es gibt, stand heute, keinen anderen Ersatz für Verbrenner als batterieelektrische Fahrzeuge. Daran ist nicht alles perfekt, aber es ist eine jetzt verfügbare Technologie. Konzerne, die aktuell auf etwas anderes setzen sind vielleicht nicht „doof“, aber erfolgreich sind sie damit auch nicht. Wasserstoff und E-Fuels sind im Moment einfach noch extrem ineffizient und damit auch teuer. Zudem „verlieren“ wir aufgrund des schlechten Wirkungsgrads Energie, die wir nicht haben. Die E-Mobilität kann nicht von heute auf morgen, aber von heute auf übermorgen. E-Fuels können vielleicht nächste Woche und Wasserstoff ist zwar theoretisch heute verfügbar, aber aufgrund der fehlenden Effizienz auf keinen Fall im großen Maßstab. Die Unternehmen, die sich ganz auf E-Mobilität konzentrieren, tun das übrigens nicht aufgrund von politischem Druck sondern wegen der Technologie und rationalen wirtschaftlichen Entscheidungen.

    3. Christian 💎

      Die Konzern werden doch gelassen. Wo ist dein Problem?

      Es ist fakt, dass der batterieelektrische PKW die einzige Alternative zum Verbrenner PKW ist. Alles anderes ist deutlich teurer und dabei noch ineffizienter.

    4. Vollstrom 🪴

      Ich will keine Stinker mehr auf der Straße.

    5. Vollstrom 🪴

      E-Feuls ist eine völlige Verschwendung an Energie.
      Wie weit kommt man mit 1 Liter Sprit mit einem Verbrenner. Nicht mal 20 km. Für 1 Liter E-Fuel braucht man 31 kWh Strom. Mit einem E-Auto kommt man mit dieser Strommenge. 150 km bis 200 km weit.
      Welche Technologie ist jetzt besser?

      1. Mårtiň 🏆

        Da ein Fahrzeug am Ende immer Mittel zum Zweck ist ist die Technologie besser die es ermöglicht diesen Zweck zu erfüllen. Dabei geht es nicht unbedingt nach Energieverbrauch sondern darum ob es wirklich praktikabel ist.

  3. Christian 💎

    Verstehe nicht was der ganze E-Fuels Zirkus soll.

    Sie sind in der Herstellung deutlich teurer, somit würde der Liter E-Sprit 3-4€ kosten, wenn nicht noch mehr.

    Dann lieber den Strom dem man dafür braucht, direkt in die Batterie. Ist viel effizienter weil man damit die ganzen Verluste beim Umwandeln verhindert und der E-Motor auch einen deutlich besseren Wirkungsgrad hat als ein Verbrenner. E-Fuels hin oder her.

    Wasserstoff im PKW Bereich ist ebenfalls so ne schwachsinnige Idee. Total ineffizient und teuer.

    1. Cress 🌀

      Es geht doch nur darum, dass es weiterhin Tankstellen gibt und die Leute ihre Gewohnheiten nicht abstellen müssen. "dAs WürDE jA jObs KostEN"

    2. Phil29221 🏅

      So ist es. In der Luftfahrt werden E-Fuels eine Rolle spielen, ansonsten nicht. Und das wird auch noch dauern, bis die Mengen bezahlbar produziert werden können.

  4. Alexander ☀️

    Warum hat er wohl diese Aussage getroffen? Nicht um gegen E-Mobilität zu sein sondern eher um nach außen den Einstieg in die F1 zu rechtfertigen ab 2026 die ab dann auf EFuels setzen will…

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