Microsoft Surface Pro 4 ausprobiert

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Eins vorweg: Dieser Test wurde komplett mit dem Surface Pro 4 produziert. Der Text wurde getippt, die Fotos wurden von RAW konvertiert und bearbeitet. Wie gut oder schlecht das geklappt hat, lest ihr jetzt.

Irgendwas ist anders.

Die Surface Reihe von Microsoft hat mich immer irgendwie angesprochen. Was genau mich so interessiert hat, kann ich bis heute nicht sagen, aber es reichte, um seit der zweiten Generation jedes Surface zu testen.

Jetzt sitze ich also vor dem Surface Pro 4 und irgendwas ist anders. Die Hardware vielleicht? Mal sehen:

Ausstattung

  • Abmessungen: 292,10 x 201,42 x 8,45 mm
  • Gewicht: 786g
  • Display: 12,3 Zoll, „PixelSense“ (Touch-)Display mit 2736 x 1824 px Auflösung
  • RAM: 4 GB, 8 GB oder 16 GB
  • CPU: Intel Core m3, i5 oder i7
  • Speicher: 128GB, 256GB oder 512GB SSD (zum Glück keine 64GB Option)
  • Diverses: 5MP Front, 8MP Rückkamera, Surface Pen, Wifi, Bluetooth, 1x USB 3.0, mini-Displayport, micro-SD Kartenleser, 3,5mm Klinke, Helligkeitssensor

Hardware

Äußerlich hat sich beim Surface Pro 4 zum Vorgänger nicht allzu viel geändert. Hat man beide Geräte in der Hand kann man die beiden praktisch nicht auseinanderhalten.

Das Surface Pro 4 ist in folgenden Ausstattungsstufen und Preisen (im Microsoft Store – inkl. USt.) zu haben:

  • 128GB / Core m3 / 4GB RAM – 999€
  • 128GB / Core i5 / 4GB RAM – 1099€
  • 256GB / Core i5 / 8GB RAM – 1449€
  • 256GB / Core i7 / 8GB RAM – 1799€
  • 256GB / Core i7 / 16GB RAM – 1999€
  • 512GB / Core i7 / 16GB RAM – 2449€

Microsoft Surface Pro 4 kaufen

Mal von den unverschämten Aufpreisen für mehr Speicher abgesehen ist das kleinste Modell interessant. Der Core m3 Prozessor ist zwar nicht für seine große Leistung bekannt, aber dafür ist das Modell mit dieser CPU lüfterlos.

Gehäuse

Das Gehäuse des Surface Pro 4 ist im Vergleich zum Vorgänger ein kleines Bisschen dünner und leichter geworden. Zum Glück ist mittlerweile der Windows Button verschwunden, denn der lag für meinen Geschmack immer falsch. Das sorgt auch dafür, dass das Display mit 12,3 Zoll etwas größer werden konnte.

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Display

Das Display war schon immer die Stärke der Surface Reihe. Vielleicht bin ich verwöhnt, aber ein gutes Display ist mir unglaublich wichtig in einem mobilen Gerät. Viele Laptops oder Smartphones der unteren oder mittleren Preisklasse haben zwar ausreichende Leistung, aber ganz furchtbare Displays. Microsoft nennt das Display des Surface Pro 4 „PixelSense“, was genau so ein Marketingbegriff ist wie „Retina“. Aber schön anzusehen ist das Display trotzdem.

Nicht nur ist die Pixeldichte mit 267ppi sehr hoch, sondern das Display besticht durch akkurate Farbwiedergabe, ist gleichmäßig ausgeleuchtet und blickwinkelstabil. Gerade bei einem Tablet ist es wichtig, dass die Farben auch dann noch natürlich und akkurat dargestellt werden, wenn man mal nicht im rechten Winkel drauf schaut. Das schafft das Display des Surface Pro 4 auf jeden Fall.

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Microsoft hat das 3:2 Seitenverhältnis des Vorgängers beibehalten. Für mich ist das der ideale Kompromiss aus Lese- und Filmtauglichkeit. Beim Lesen halte ich das Surface hochkant und bekomme so sehr viel Text aufs Bild und beim Film schauen im Querformat sind die schwarzen Streifen oben und unten nicht allzu groß.

Microsoft hatte in Windows 8(.1) noch Probleme mit der Skalierung der Bildinhalte auf Displays mit hohen Pixeldichten. Das ist mit dem Surface Pro 4 und Windows 10 endgültig vorbei. Mir sind keine Skalierungsprobleme aufgefallen.

Stift

Microsoft liefert mit dem Surface Pro 4 wieder den Surface Pen mit. Der hält dieses Mal wieder magnetisch am Gerät (Wie beim Surface Pro 2) und die Batterie soll jetzt ein Jahr halten. Der Stift war schon in den letzten Surface-Versionen ein prima Eingabegerät und das hat sich auch dieses Mal nicht geändert. Ich bin nicht der größte Künstler und wenn ich Notizen festhalten will, dann lieber gleich maschinenlesbar mit der Tastatur. Allerdings kann ich mir denken, dass so einige Käufer des Surface mit dem Stift viel Spaß haben werden.

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Type Cover

Eine der größten Neuerungen beim Surface Pro 4 kommen mit dem neuen Type Cover. Das hat jetzt eine Tastatur, die der von Laptops in fast nichts mehr nachsteht. Die Tastatur an sich ist breiter geworden, die Tasten sind durch kleine Zwischenräume getrennt und das Touchpad ist (endlich!) aus Glas und groß genug um nicht zu nerven.

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Endlich vernünftige Tasten!

Das Allerbeste daran ist: da sich die Gerätedimensionen nicht geändert haben, können Käufer des Surface Pro 3 ein neues Type Cover problemlos nutzen. Weiterhin blöd allerdings: Das Type Cover kostet knapp 120€ und ist im Lieferumfang nicht enthalten.

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Anschlüsse

Bei einem Tablethybriden, den man in alle Richtungen drehen kann, ist es schwierig, die Anschlüsse sinnvoll zu platzieren. Microsoft scheint die Anschlusspositionen teilweise ausgewürfelt zu haben. Hat man das Surface Pro 4 mit Type Cover vor sich, sind der SD-Leser, der USB- und der Mini-DP Port auf der rechten Seite. Der An/Aus Schalter und die Lautstärkewippe sind oben links und der 3,5mm Klinkenstecker auf der linken Seite oben.

Ich finde vor allem den Klinkenstecker etwas unglücklich platziert, aber das muss jeder selbst entscheiden. Ein weiterer USB 3.0 Anschluss hätte aber nicht geschadet.

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Software

Die ersten Surfacegenerationen krankten in gewisser Weise daran, dass die Hardware der Software voraus war. Windows 8 und Windows 8.1 waren zwar irgendwie für das Surface gemacht, aber am Ende gab es dann doch einige auf Desktop-PCs ausgerichtete Kompromisse, die Windows davon abhielten, auf dem Surface gut zu laufen. Windows 10 verspricht, das Tablet/Desktop Dilemma endlich gelöst zu haben. Mal sehen.

Windows 10

Ich hatte eine Vorabversion von Windows 10 bereits auf dem Surface 3 laufen und da war ich schon positiv angetan, wie gut sich die Win 10 Beta mit dem Surface verstand. Das Surface Pro 4 ist das erste Surface, das mit Windows 10 (pro) ausgeliefert wird. Es kann ja also nur besser werden. Oder?

Tabletmodus

Das Surface Pro 4 kann und soll man mal als Tablet und mal als Laptop nutzen. Windows ist mittlerweile in der Lage, sich an die Besonderheiten beider Nutzungsarten anzupassen. Im Info-Center kann man in den Tabletmodus schalten, der alle Apps und das Startmenü im Vollbild startet und alle Knöpfe größer macht. Leider kann man dann die Apps nicht mehr über das Startmenü umschalten, sondern muss von links in den Bildschirm wischen.

Ansonsten ist der Tabletmodus aber gut gelungen. Wenn ich mich Sonntag auf der Couch durch medium.com durchlese, nutze ich oft den Tabletmodus. Die meiste Zeit bleibt das Surface bei mir aber im „normalen“ Modus. Wenn man nämlich mit den Fingern ein bisschen zielt oder den Stift nutzt, sind die Knöpfe auch so groß genug. Viele neue Features wie das neue Window Snapping und die Anordnung der Fenster machen nämlich auch Sinn, wenn man das Surface als Tablet nutzt.

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Das Surface ist unter anderem ein prima Kochbegleiter.

Standardapps

ENDLICH! Nach all diesen Jahren hat Microsoft es geschafft, vernünftige Apps mit Windows auszuliefern, die man auch benutzen möchte. Die Mail App verbindet sich einfach mit Office365, Exchange, Google, icloud und co. und ist danach wunderbar einfach benutzbar. Für den privaten Alltag bietet sie alles was ich brauche. Markierungen, Signaturen, simple Formatierungen. Für mich perfekt.

Genau so einfach aber trotzdem nutzbar arbeiten die Kalender, Karten und Wetter App. Die Fotos App kann mittlerweile auch RAW Fotos anzeigen und kleine Korrekturen vornehmen.

Nur mit Cortana bin ich noch nicht wirklich warm geworden. Am iPhone nutze ich Siri ständig für kleine Sachen wie Wecker stellen, einen Timer anstoßen oder einfache Websuchen. Irgendwie bin ich aber noch befangen mit Cortana zu sprechen. Eventuell habt ihr ja einige Tipps, was ich mit Cortana anfangen kann. Schreibt die dann gern in die Kommentare!

Man merkt Windows 10 allerdings teilweise noch an, dass es ein neues Betriebssystem ist, an dem noch hier und da geschraubt werden muss. So hatte ich es teilweise, dass der Windows Store nicht starten wollte oder sich einfach wieder geschlossen hat. Da hilft dann nur den Store Cache zurücksetzen. Manchmal laden auch Updates von Apps einfach nicht oder brauchen ewig zu herunterladen. Ich bin aber sicher, dass Microsoft diese kleinen Bugs nach und nach ausmerzen wird.

Drittanbieterapps

Drittanbieterapps waren unter Windows 8(.1) ein Trauerspiel. Und leider hat sich das auch weiterhin nicht wirklich gebessert. Immerhin nutzen Twitter und Facebook das Windows-eigene Benachrichtigungssystem, so dass ich im Info-Center sehen kann wer mir schreibt, aber viele weitere Apps nutze ich nicht.

Schade, denn jetzt wo die Apps auch als Fenster laufen und generell dynamischer gestaltbar sind, hätte ich schon Lust auf ein paar mehr nutzbare Windows-Apps. Ich habe allerdings das Gefühl, dass Microsoft hier in den letzten drei Jahren zu viel verbrannte Erde zurückgelassen hat, so dass es noch sehr lange dauern wird, bis die Entwickler sich Windows 10 als App-Plattform wirklich annehmen. Dass das mobile Windows 10 so schlecht verbreitet ist, kommt noch erschwerend dazu.

Windows Hello und Passport

Begeistert hat mich der biometrische Anmeldeservice Windows Hello. Die Gesichtserkennung am Surface Pro 4 funktioniert super schnell und gut, auch unter schwierigen Lichtverhältnissen. Die Kamera nutzt Infrarotlicht, um unabhängig von Störungen im sichtbaren Lichtspektrum zu werden.

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Die Frontkamera des Surface Pro 4 dient vor allem der Gesichtserkennung, was wunderbar schnell funktioniert.

Allerdings erwarte ich mir vom single sign-on Dienst Passport noch deutlich mehr. Ich melde mich mit meinem Microsoft Konto bei Windows an und nutze Edge, warum muss ich mich dann bei Office.com noch zusätzlich anmelden? Da geht noch was Microsoft!

Alltagserfahrungen

Performance

Wie viel Leistung muss ein Tablet-Hybrid überhaupt mitbringen? Kommt drauf an ob man als Architekt auf der Baustelle in CAD-Anwendungen rumzeichnet, als Außendienstler SAP bedient oder als Student während der Vorlesung Candy Crush spielen Aufzeichnungen machen möchte. Ich würde jetzt mal behaupten mit dem i5 6300U aus meinem Testgerät wäre das alles halbwegs problemlos möglich.

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Produktiv

Bei einem Gerät, das mindestens knapp 1000€ kostet, setze ich einfach mal voraus, dass Word, Excel, das Web und Videos gucken in jeder Situation funktionieren. Mein Surface mit 8GB RAM und i5 leistet sich da erwartungsgemäß keine Blöße. Auch wenn ich Photoshop anschmeiße und 36 Megapixel RAW Dateien konvertiere, merke ich kaum einen Unterschied zu meiner Xeon Workstation. Besonders erfreulich: Auch bei viel Multitasking und Pixelschubserei bleibt der Lüfter meines Testgeräts aus. Beim Video schneiden wird das Surface dann natürlich an seine Grenzen getrieben. Allzu häufig würde ich mit dem Surface 4 Pro keine Videos rendern oder Code kompilieren.

Geradezu großartig ist allerdings die Lesegeschwindigkeit der verbauten SSD. Über 1GB pro Sekunde sind schon eine Ansage. Leider liegt die Schreibgeschwindigkeit deutlich dahinter, so dass es beim Caching in Adobe Premiere schon mal etwas länger dauern kann. Ab Werk ist die Performance sogar noch etwas gedrosselt. Entfernt man im Geräte Manager allerdings den Haken beim Leeren des Schreibcache, wird die Performance gleich deutlich besser. Alternativ kann man auch den Samsung SSD Treiber für die 950 Pro installieren.

Apropos Treiber: Der intel Grafiktreiber im Surface 4 Pro ist speziell von Microsoft angepasst worden. Das heißt leider auch, dass man mit den Treibereinstellungen von Windows leben muss. Das führt dann zum Beispiel dazu, dass Spiele, die nicht in der nativen Auflösung von 2736 x 1824 laufen sollen, nicht skaliert werden. Will man Spiele mit niedrigerer Auflösung spielen, muss man vorher in Windows die Auflösung herabsetzen. Blöd.

Gaming

Okay, das Surface Pro 4 ist kein direktes Gaminggerät. Für den Preis bekommt man schon deutlich besser ausgestattete Laptops oder Standrechner. Aber da ich sehr viele (meist zockaffine) Studenten mit einem Surface sehe, habe ich einfach mal Steam installiert und ein bisschen auf dem Surface gezockt. Und was soll ich sagen: Ich bin beeindruckt.

Angefangen habe ich mit Portal, das sogar annehmbar in der nativen Auflösung läuft. Setzt man die Auflösung auf z.B. 1280×800 herab, läuft es sogar super flüssig. Auch Life Is Strange (Eins meiner Lieblingsspiele 2015) läuft in 1280×800 und hohen Details spielbar gut. Wow.

Dann wollte ich es wissen. Also den 65GB Download von GTA V angeschmissen und angetestet. Natürlich ist die integrierte Grafikeinheit des intel Core i5 mit hohen Details vollkommen überfordert, aber wenn man mehr Wert auf die (grandiose) Story als auf die Grafik legt, findet man auch bei GTA V schnell Einstellungen, in denen das Spiel sich spielen lässt und nicht aussieht wie auf der PlayStation 2.

Für ein Spielchen zwischendurch ist das Surface Pro 4 also durchaus geeignet. Allerdings besser mit Kopfhörern. Die Stereo Lautsprecher sind zwar erstaunlich gut, aber der Lüfter wird bei Spielen sehr penetrant. (Also besser auch nicht im Hörsaal anfangen Counterstrike zu zocken und lieber ein paar Notizen mit dem hervorragenden Stift und OneNote machen!)

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Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit eines Gerätes wirklich abschließend und allgemeingültig zu formulieren ist immer schwierig. Microsoft gibt die Laufzeit des Surface Pro 4 mit „bis zu 9 Stunden bei Videowiedergabe“ an und schreibt dann im Kleingedruckten:

Bis zu 9 Stunden für Videowiedergabe. Die Tests wurden von Microsoft im September 2015 unter Verwendung von 128-GBEinheiten mit 4 GB RAM durchgeführt. Die Tests beinhalteten eine vollständige Entladung des Akkus während der Videowiedergabe. Es wurden alle Standardeinstellungen verwendet. Ausnahme: WLAN war mit einem Netzwerk assoziiert und die automatische Helligkeit war deaktiviert. Je nach Einstellung, Nutzung und anderen Faktoren ergeben sich bei der Akkulaufzeit erhebliche Unterschiede.

Im Alltag kam ich mit dem Surface Pro 4 ganz gut klar. Wenn man nicht ständig die CPU beansprucht, ist ein Arbeitstag Laufzeit gut drin. Es gibt aber natürlich Laptops, die durchaus mehr Laufzeit haben. Das iPad pro hingegen liegt in etwa der selben Klasse. Klar, das Surface Pro 4 hat ein 12 Zoll Display mit hoher Auflösung und ist nicht mal einen Zentimeter dick. Da kann auch nicht so viel Akku drin stecken.

Windows 10 bietet einen Stromsparmodus, der die Displayhelligkeit reduziert und wahrscheinlich noch allerlei Stromvoodoo im Hintergrund betreibt. Jedenfalls habe ich damit durchaus längere Laufzeiten hinbekommen.

Was ist denn jetzt so anders?

Microsoft scheint langsam die Nische gefunden zu haben, in die das Surface passt. Über die Jahre wurden alle größeren und kleineren Macken beseitigt (Zum Beispiel die RT-Version) und langsam aber sicher steigen die Absatzzahlen. Es hat sich gelohnt, dass Microsoft langen Atem bewiesen hat. Das Surface ist nicht der ideale Windows PC, aber es hat seinen Platz im größer werdenden Ökosystem der PCs gefunden. Microsoft will nicht mehr (wie bei den letzten Versionen) jedem das Surface schmackhaft machen, sondern konzentriert sich mehr auf die Menschen, die den Wert des Surface erkannt haben.

Vor allem für Unternehmen ist das Surface Pro 4 interessant. Dank Windows 10 Pro und TPM-Chip ist es einfach administrierbar und fügt sich nahtlos in eine bestehende Windowslandschaft ein. Ein Segen für Admins, die sich mit BYOD herumschlagen müssen.

Welche Version will ich?

Ich habe die Version mit Core i5, 8GB RAM und 256GB Speicher getestet. Diese Version kommt zwar mit einem dicken Preisschild, aber ist dafür auch in der Lage, mit allem umzugehen, was man so darauf schmeißt. Für viele könnte auch die kleinste Version mit m3 und 128GB Speicher leistungsmäßig ausreichen. Man sieht im aktuellen MacBook, dass auch solche kleinen Prozessoren mittlerweile für die meisten Arbeiten gut zu gebrauchen sind. Schade, dass Microsoft dafür keine 256GB SSD anbietet, denn die könnten bei so einem Gerät als erstes zum Flaschenhals werden.

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Es gibt natürlich auch noch die Möglichkeit, ein bisschen Geld zu sparen und ein Surface Pro 3 zu kaufen. Das neue Type Cover passt auch an die alten Surface Pro 3 Geräte.

Aber gibt es nicht ähnliche Geräte?

Mit Windows

Auch die Marktbegleiter scheinen erkannt zu haben, dass das Surface sich zu einem profitablen Nischenprodukt entwickelt.

So hat Lenovo auf der CES das Thinkpad X1 vorgestellt, das mit seinem modularen Ansatz einen coolen Eindruck macht. Dazu kommen natürlich die Legionen an Yogas und Hybrid-Laptops, die bereits verfügbar sind. Ich persönlich würde aber trotzdem zum Surface greifen, da Microsoft hier erstens bereits Erfahrung hat und ich zweitens davon ausgehe, dass bei Microsoft das Zusammenspiel aus Software und Hardware einfach das Bessere ist. Außerdem: Keinerlei Bloatware wie bei OEM-Geräten üblich.

iPad Pro

Das iPad Pro von Apple ist dem Surface erstaunlich ähnlich. 12 Zoll Display, Stift (als extra Zubehör), Tastaturdock (auch extra) und dazu noch leicht günstiger zu haben. Allerdings ist man auf die Verfügbarkeit der richtigen Apps angewiesen. Apple hat es noch nicht geschafft, wirklich zu zeigen, dass ein iPad Pro im Enterprise-Segment mehr Sinn ergibt als ein Surface. Wenn die Entwickler nachziehen und Apps entwickeln, die das iPad Pro im Arbeitsumfeld besser nutzbar machen, könnte das eine Gefahr für das Surface bedeuten. Momentan ist diese Gefahr in meinen Augen aber noch nicht wirklich existent.

Was ist mit dem Surface Book?

Neben dem Surface hat Microsoft kürzlich das Surface Book angekündigt, das sich auch als Tablet nutzen lässt. Das Surface Book liegt für mich aber nochmal auf einer anderen Stufe als das Surface Pro. Das Gerät ist deutlich größer (13,5 Zoll Display) und wahnsinnig teuer (Der Preis startet bei 1649€). Dafür gibt es dann eine super Tastatur, ein schön großes Touchpad und teilweise eine dedizierte Grafikkarte. Das Surface Book ist also ein Laptop. Und wer einen Laptop möchte, muss kein Surface kaufen.

Fazit zum Microsoft Surface Pro 4

Das Surface Pro 4 ist ein weiterer Beweis für Microsofts Talent, Produkte nach und nach immer besser zu machen und langen Atem zu beweisen. Microsoft muss an diesem Punkt niemandem mehr erklären, wozu ein Surface gut sein kann. Die Surface-Fangemeinde ist klein, aber wächst stetig.

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Und das zu Recht. Das Surface Pro 4 nimmt sich die wenigen Kritikpunkte des Surface Pro 3 (Windowsknopf, Type Cover) vor und verbessert sie vorsichtig, aber spürbar. Ob das reicht um auf das Surface Pro 4 zu schwenken, wenn man schon ein Surface Pro 3 hat, wage ich zu bezweifeln.

Meine Kaufempfehlung bleibt auch dieses Jahr bestehen: Wenn ihr Studenten, Außendienstler oder Grafikarbeiter seid, die viel Leistung und einen Touchscreen unterwegs brauchen und dabei nicht allzu viel Gewicht mit euch herumschleppen wollt, greift zu! Ich bin sehr gespannt, ob das iPad Pro an dieser Empfehlung im nächsten Jahr etwas ändern wird.

So und jetzt Hand hoch, wer holt sich eins?

Wertung des Autors

Hannes Reinberger bewertet Microsoft Surface Pro 4 mit 4.6 von 5 Punkten.

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